Samstag, 19. November 2011

Kanzlerin Merkel spaltet Europa und kippt den Euro




Die zukünftige Stabilität des Euro vor einer Manuskript-Seite der Neunten von Beethoven. Meine Komposition stammt aus einer meiner älteren Kolumnen, deren Lektüre sich sehr empfiehlt. Die Aktualität hat sich förmlich gesteigert.


Hinzu gekommen ist eine immer tiefere Spaltung Europas zwischen der Euro-Zone und den Ländern, die ihre eigenen Währungen behalten haben. Kanzlerin Merkel tut so, als könne sie das gesamte Europa maßregeln und mit Zentralismus überziehen, obwohl Deutschland mitsamt den Euro-Ländern zig-fach höher verschuldet ist als die Länder Europas, die ihre eigenen Währungen behalten haben. Darüber hatte ich bereits detailliert geschrieben, am 11/11/11.

Sie macht wieder einmal alles falsch, weil sie sich verrannt hat und Deutschland immer tiefer in die Schulden-Falle hinein zieht, schneller und noch tiefer, bevor die gesetzliche parlamentarisch abgesegnete Schulden-Bremse in Kraft tritt. Sie ist noch nicht auf die Idee gekommen, dass der Euro nur eine Währung ist, die über 17 europäischen Konsum-Hoffnungen und Gewohnheiten schwebt. Sie hat noch nicht begriffen, dass ein Staatenbund durch eine Verfassung zusammen gehalten wird und erst in letzter Instanz durch eine Währung. Der Kardinal-Fehler Merkels ist, dass sie den Euro mit einer europäischen Verfassung verwechselt.

Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen. Nun sind die Schulden der Euro-Länder unermesslich. Spanien fleht die Banken an. Alle zusammen befinden sich im Spinnen-Netz der Banken-Hoheit und zappeln darin, werden ausgesaugt. In dieser Situation will Kanzlerin Merkel Europa retten, oder den Euro, das weiß sie nicht so genau. Wenn nicht Hunderte Millionen Existenzen daran hingen, würde ich ja sagen, ist ihre Privat-Sache als Hochstaplerin wie die polnische Fabrik-Arbeiterin, die Anastasia, adlig, einzigartig und Geheimnis-umwittert sein wollte.

Kanzlerin Merkel kann England mit dieser ihrer Politik nicht gewinnen, sondern nur abstoßen. Die Blockade geht diesmal von England aus, früher war es Hitler, der eine Blockade um England schnürte. Davon wurde sie überrascht. 

Ebenso überrascht wurde sie vom Nazi-Sumpf in Deutschland, der inzwischen bizarre Formen angenommen hat und das ganze Land als Mörder-Land erscheinen lässt. Die Mittäter der Döner-Morde und des Mordes an einem Griechen, der vielen Gewalt-Akte der Neo-Nazis, von deren Ausmaßen die Öffentlichkeit nun erst im nachhinein informiert wird, die Mittäter werden immer mehr, es müssen immer größere Kreise gezogen werden. Die Mörder werden intern als "Helden" gefeiert, ihre Taten sind nun Sockel für weitere Taten.

Der Patriotismus im Land, bei Merkel reduziert auf die dritte Strophe des Deutschland-Liedes zu eigenen Partei-Werbung, wurde ewig gestrigen, schreienden, grölenden, bestiefelten und bewaffneten Kampf-Gruppen der NPD überlassen. Bei Merkel und Kauder befindet sich da ein Vakuum. In dieses Vakuum ließ man die Neo-Nazis rein.

Unter Kanzlerin Merkel hat sich die Staatsverschuldung potenziert. Unter ihrer Ägide vergrößerte sich ein Vakuum des deutschen Selbst-Verständnisses, in das die Grölenden der ersten Strophe des Deutschland-Liedes Platz fanden. Deutschland unter Merkel bedeutet Auflösung Richtung Europa, das von ihr völlig falsch gesehen wird, wie oben erläutert, und das mit einer Art SED-Diktat überzogen werden soll. Finanz-Minister Schäuble verärgert die Briten in seiner blinden Gefolgschaft Merkels ebenfalls, indem er ihnen vorrechnet, bald den Euro als ihre Währung annehmen zu müssen. "Wolken-Kuckucksheim" kam es aus England zurück. Schäuble versucht sich in diesen Tagen, in denen Hitler seine deutsche Auferstehung  befeiert, als "Staatsmann", der die Briten in den Krieg gegen den Kommunismus (sprich die Misere des Euro) ziehen will, dann aber mit dem Bombardement auf London beginnt.

Was wäre nun richtig, wenn so viel falsch gemacht wird? Richtig wäre nun in dieser Situation, den Euro mental von Europa zu trennen und zu einer offenen Qualitäts-Währung zu machen, die ein implementiertes selbstheilendes Regelwerk hat, zu dem sich Parlamente bekennen müssen, wenn sie teilnehmen. Je nach dem ob eine solche Qualität gelingt, die auch die Staatsschulden durch einen Automatismus reduziert, kann eine solche Währung auch offen sein für die Teilnahme von Nationen außerhalb Europas.

Weiter 21/Nov/2011
Euro-Bonds, begrenzt auf gemeinschaftliche Schuldscheine, für die jedes Land einzeln anteilig haften würde, werden von Barroso vorgeschlagen. Man darf gespannt sein, was der neue italienische Ministerpräsident Mario Monti beim kommenden Gipfelgespräch in Straßburg dazu sagen wird. Monti ist, so viel ich weiß, parteiloser Wirtschafts-Fachmann und hat bereits den Rotstift in Italien angesetzt; u. a. will er viele Vergünstigungen von Politikern streichen. Möglicherweise wird seine Übergangs-Regierung sehr erfolgreich sein. Kanzlerin Merkel baut schon vor und lobt Italien als ein potentes Wirtschafts-Land mit vielen innovativen Ideen. Sie fürchtet die öffentliche Meinung und schiebt sich mit ihrem Lob geschickt vor Monti, denn niemand, weder in Deutschland noch in Europa, soll auf die Idee kommen, dass Parteien versagt haben, insbesondere sie und ihre CDU, und dass parteilose Fachleute allein in der Lage sind, ein Land wieder aus dem Parteien-Dreck zu ziehen. Alle sprechen von einer Frauen-Quote. Keiner spricht über eine Pflicht-Quote von parteilosen Fachleuten in einer Regierung auf Bundes- und Länder-Ebene. Nicht jeder Politiker kann sich in Sachverhalte so gut einarbeiten wie Norbert Röttgen oder auch Philipp Rösler. Sinnvoller wäre es, einem ausgewiesenen Fachmann einen Fachberater oder eine Beraterin zur Seite zu stellen, um im Rampenlicht rhetorisch und optisch zu bestehen. Meine "Muster"-Solidar-Partei schlägt eine Quote von 50 % vor. Sie könnte den von mir seit langem geforderten parteilosen Bürgerrat zwischen Parlamenten und Wahlvolk ersetzen, den zurzeit Talk-Shows im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen simulieren. Ende der Ergänzung 21/Nov/2011

Richtig wäre ferner, sich nach Jahren der Ignoranz für die Nation-Hymne, letzte Fassung 14/August/2011, statt der gekappten National-Hymne zu entscheiden, weil sie einen Kultur-patriotischen Inhalt hat, der Nazis zurückdrängt und ihnen den Wind aus den Segeln nimmt.

weiter 24/Nov/2011
Das Wesentliche an der Neo-Nazi-Szene samt der NPD ist weniger die rechts-radikale Ausrichtung, als vielmehr das armselige rückwärts gewandte Imitieren der Original-Nazis. Statt "auf zu neuen Ufern" müsste es bei denen heißen: "runter zum verdreckten Schlamm-Ufer". Nostalgie paart sich mit Schwäche, derjenigen nämlich, die das "Auf-Zu-Neuen-Ufern" verhindert. Die beschränkten Akteure der NPD und ihres Umfeldes versinken in unreflektierter Vergangenheit. Wird die Vergangenheit dagegen im Detail gesehen, wie in einem klärenden Spiegel, kämen viele großartige Menschen ins Blickfeld. Eine dieser Persönlichkeiten war Zarah Leander. Die Trennung ihres Lebens-Werkes vom Nazi-Schlamm ist der deutschen Öffentlichkeit noch nicht so ganz gelungen. Darum erwähne ich sie hier. Ihre Leistung war ohne Beispiel. Sie ist eine der bedeutendsten Frauen der Geschichte, weil sie inmitten der Völkermord-Nazis eine professionelle menschlich unantastbare Position hielt. Sie schenkte unendlich vielen Menschen während des Krieges Augenblicke der Hoffnung und Erinnerungen an die Existenz der Liebe. Dafür stand sie, eine Göttin inmitten arroganter Mörder niederer Gesinnung. Wie Charles Chaplin in seiner berühmten Rede der Versöhnung im Film "Der Diktator" berührten ihre Zeilen: "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen" die Herzen der Menschen diesseits und jenseits der Fronten. Das Wunder des normalen zivilen Lebens war gemeint, das Gegenteil der "Wunder"-Hoffnungen der Nazis.



Zarah Leander wurde 1943 mit der deutschen Staatsbürgerschaft bedrängt

Neo-Nazis versuchen unter dem Label "Neues Europa" bedeutende Künstler der Hitler-Zeit für ihre Zwecke zu vereinnahmen, um sich selbst mit ihnen aufzuwerten, so als ob sie von Joseph Goebbels und seinen Helfern "geschaffen" worden seien, als ob sie zur Nazi-Ideologie gehörten. Dieser plumpe Diebstahl von Persönlichkeiten ist typisch für die geistige Leere der Neo-Nazis. Sie können zerstören, wegnehmen, drohen und Angst verbreiten, auch töten, Leben aus Familien herausreißen, wie Morde an Türken und Griechen beweisen, aber sonst können sie nichts zustande bringen, nichts, das eine friedliche Gesellschaft anheben würde. Soziale "Fürsorge" in einigen Gemeinden ist Berechnung und Imitat der selektiven national-sozialistischen Komponente Hitlers. Man stelle sich einen Neo-Nazi als Geschichten-Schreiber für die Sendung "Siebenstein" vor, die zuletzt mit einer wunderbaren Einführung des Genies Mozart für Kinder glänzte. Oder irgendetwas anderes, das Qualität hat, ginge nicht, wäre undenkbar. Sie zertrampeln Kultur, wo immer sie erscheinen. (Bild und diese kursive Beschriftung 26/Nov/2011)

Einzigartig war auch die technische, musikalische, gesangliche und sprachliche Qualität dieser schwedischen Wunder-Kind-Pianistin, Stufen über der etwas zu dünnen Stimme der Marlene Dietrich, die Deutschland wegen der Nazis den Rücken kehrte. Zu bleiben, weil die UFA in Berlin eine Karriere unter großartigen Schauspielern bot, eine selbst gewählte Aufgabe  möglich schien, war mehr, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie lernte Deutsch in Riga, verhandelte ihre Star-Gage in Berlin nach großem Erfolg in Wien, hielt Distanz zu ihren Auftraggebern und verhielt sich "unpolitisch". So auch gegenüber der schwedischen Widerstands-Bewegung, als sie 1943 in ihre Heimat Schweden zurückkehrte. Bomben über Berlin waren bedrohlich geworden, Gagen blieben aus, mit Deutschland ging es bergab. Nach dem Krieg setzte sie ihre Karriere unbeirrt fort, als hätte es die Nazis nicht gegeben, als wären sie "Luft" gewesen, wenn auch mit weniger Erfolg, aber - mit einer fast noch schöneren reiferen Stimme. Aus ihrem privaten Leben ohne Allüren und Skandale schöpfte sie die Echtheit ihres künstlerischen Ausdrucks. Hitler vor seinen Blitzkriegen versetzte sie in einen verklemmten Bewunderungs-Zustand - es kam nur zu einer einzigen Begegnung. Gesprochen wurde über die Frisur Hitlers. Goebbels imitierte sie in kindlich-ausgelassenen privaten Zusammenkünften mit befreundeten Kollegen; im Rampenlicht dagegen ist in ihrem Gesicht die Maske der Unnahbarkeit und immer ein leicht spöttischer Zug um ihre Mundwinkel - vielleicht die einzige Reaktion auf das, was um sie herum geschah, das sie als "deren Sache" abqualifizierte. Ihre Sache blieb ihre Berufung und Schwedin, "Gast-Star" zu sein. Sie erfand die deutsche Sprache neu und in einzigartiger Weise, indem sie die Konsonanten und Nasale Klang-schöpferisch in ihre Kunst integrierte. Ihre Lieder sang sie meist in klangvoller "Mezza-Voce", in klassischen Gesangspartien zeigte sich ihr ganzes Können (1). Wo befand sich ihre Kunst? In ihr baute sie eine diametral gegen die Nazis abgesetzte Welt auf, der sich niemand entziehen konnte, weil sie echt und originär menschlich war. Die kleine Würdigung ihres Lebens an dieser Stelle dient dazu, den großen Kontrast zur Unmenschlichkeit und zum kitschigen Illusionismus der Nazi-Ideologie zu erkennen.

(1)
Zum Beispiel Cristoph Willibald Gluck, Orpheus und Eurydike (Orfeo ed Euridice); Act III, Scene I, Aria: "Ach, ich habe sie verloren" – trotz Stimm-Umfang bleibt der einzigartige Klang der Stimme Leanders homogen, in den Tiefen wie in den extremen Höhen. Sie konnte also "stützen", hatte ihr Zwergfell trainiert, behielt die Klang-Schwingungen am harten Gaumen und in den nasalen Klangräumen, ohne zu pressen (d. h. die Schwingungen werden mithilfe der Kraft des Zwergfells in den Klangräumen gehalten, förmlich angehalten, um sie nicht zu zerstören), und erzielte damit die hohe Tragweite ihrer Stimme. Im Vergleich mit einer Alt-Stimme wie Kathleen Ferrier oder auch der unbeachteten Liedersängerin und Altistin Hildegarde Scharff in Hamburg, Schülerin Bockelmanns und Zilla Furtwänglers, der dänischen Gattin des Dirigenten Wilhelm Furtwängler, steht Leander auf Augenhöhe. Die Kraft in ihren Liedern wäre ohne die Professionalität ihrer Gesangs-Kunst auch im Klassischen nicht möglich gewesen (micha vRhein 4/Dez/2011).



Weiter nun 28/Nov/2011
Oben am 19/Nov/2011 schrieb ich: "Richtig wäre nun in dieser Situation, den Euro mental von Europa zu trennen und zu einer offenen Qualitäts-Währung zu machen, die ein implementiertes selbstheilendes Regelwerk hat, zu dem sich Parlamente bekennen müssen, wenn sie teilnehmen. Je nach dem ob eine solche Qualität gelingt, die auch die Staatsschulden durch einen Automatismus reduziert, kann eine solche Währung auch offen sein für die Teilnahme von Nationen außerhalb Europas."

Seit gestern ist nun diese "Qualitäts-Währung" in den Schlagzeilen, eine Woche ungefähr im Schlepptau meiner Idee, die "Elite-Bonds" sind in den Köpfen. Aber es handelt sich nur um den Zugriff auf neue Schulden. Diese sollen möglichst billig sein, 2,5 Prozent Zinsen maximal. Man stützt sich plötzlich auf Rating-Agenturen und streichelt sich die Bäuche wegen der Top-Note Trippel-A. Mit einem Mal sind diese Agenturen willkommen, nachdem sie fast mit Molotow-Cocktails gesprengt werden sollten. Nun also von den gleichen Politikern, die das wollten, die Kehrtwende hin zu überschwänglicher Rating-Liebe mit Doppel-Küsschen auf die Wangen, wie es Kanzlerin Merkel praktiziert, wenn sie Sarkozy trifft. Hauptsächlich Frankreich und Deutschland sollen nun den Gold-Euro bekommen. Die anderen vielen sind "draußen". Damit ging man voll auf meinen Text ein, nach 7-tägiger Hirnarbeit, ohne ihn hinreichend verstanden zu haben.

Nicht die Vorteile beim Schulden-Machen sind nämlich das Wesentliche, sondern Automatismen zur Reduzierung von Staats-Schulden und ein "selbstheilendes Regelwerk". Kein Wunder, dieses Wort wurde nicht verstanden. Selbstheilend? Oh ja, dann her mit dem billigen Geld, denn es heilt die Kassen, wurde daraus. Typisch Merkel'sche Laien-Politik nach dem Muster der Hochstaplerin Anastasia. Hilfe, von hier flüchte ich mich lieber wieder in die Nostalgie und studiere noch ein wenig Zarah Leander, Michael Jary und Bruno Balz.


Kleine Ergänzung 29/Nov/2011 UTC +7 3:00 und 6:00 Uhr
Chaos in Berlin: Mal ist es (der Befreiungs-Schlag) die Notenpresse der Europäischen Zentralbank, mal sind es Euro-Bonds, jetzt die Elite-Bonds, eine Idee, die schon vor einigen Wochen aufgekommen war.
Merkt der Spiegel denn nicht, dass er sich manipulieren lässt? Richtig schreibt er "jetzt die Elite-Bonds" und berichtet anschließend über die Angst-Korrektur der Kanzlerin, die Idee sei schon "vor einigen Wochen" aufgekommen. Die Lüge, um das Ideen-Plagiat zu vertuschen, ist leicht zu erkennen. Dem Spiegel war "vor einigen Wochen" nichts davon bekannt, kann nicht verlinken, und die Situation war zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht "reif", sie schien für Deutschland "vor einigen Wochen" noch völlig in Ordnung zu sein, sanft wie ein ruhiges Meer. Die Märkte verhielten sich gegenüber deutschen Anleihen noch wie immer, nämlich ideal, Merkel verteidigte Neuschulden im Parlament ahnungslos wie immer, in der Gewissheit, alles ginge so reibungslos weiter wie bisher, erst "jetzt" schreckten die Märkte auch die Deutschen, auch Merkel, mit einer kleinen Kauf-Verweigerung auf.

Es ist nicht das erste Mal, dass eine Schatten-Diskussion über manipulierte Medien mit mir geführt wird, weil sich Entscheidungs-Träger wegen unterlassener Zitate heraus reden wollen nach dem Motto, sie wissen alles selbst, bestimmen alles selbst, sind souverän, und der Internet-Schreibtisch vRhein ist Dreck. Man kann ihn benutzen nicht zitieren. Und jetzt? Darf man lügen! Die kurzen Beine der Lüge entpuppen sich nämlich besonders an einem Detail neben der vermeintlichen "Hauptsache", den "Elite-Bonds". Dieses Detail ist ein Absturz der Verblendung in den Hirnen um Merkel und vielleicht in ihr selbst, der Euro sei Europa und garantiere allein den Zusammenhalt Europas, sei der Schlüssel für die "Rettung" Europas, die Merkel als angebliche Schlüssel-Politikerin Europas garantieren will (und damit den finanziellen Ruin Deutschlands viel eher "garantiert"). Lieber lehnt sie alles ab, was aus Europa kommt, komme es auch von Jean-Claude Juncker aus Luxemburg. Merkel will ihre vermeintliche Schlüssel-Position zur "Rettung" Europas retten und mit ihr Sympatie-Werte und Wählerstimmen für ihre Partei in Deutschland. Diese Bewusstseins-Lage um Merkel stürzte mit meiner oben zitierten Theorie in den Abgrund, weil nämlich Länder auch eines einigen Europas die Wahl haben können, sich für eine Qualitäts-Währung und seine Bedingungen zu entscheiden, für Wahlfreiheit und Freiheit in einem freien Europa also, das nicht an einem missverstandenen Euro klebt, sondern seine demokratischen und wirtschaftlichen Strukturen in Ordnung bringt.

Merkel stand auf völlig falschen Gleisen - bis "jetzt". Das Pikante: viele verdienen sehr gut auf diesen Gleisen, die aus Steuergeldern finanziert werden, suchen trotzdem nach Ideen aus dem Internet-Schreibtisch vRhein, der sich an entscheidenden politischen Weg-Gabelungen sehr schnell und unabhängig äußern kann. Kein einziger Cent kam bisher hierher zurück zum Ausgleich für die Kosten dieser notwendigen kritischen Plattform. Wird auch nicht verlangt, aber stattdessen das gesetzlich vorgeschriebene Zitieren oder Hinweise auf die Quelle, das schon. Lieber wirft man Hunderte Millionen in die Nazi-Szene und ignoriert zum Beispiel die "Nation-Hymne", die Neonazis zurück drängen kann.

Da oben läuft einiges schief. Wer hatte die Täter als "die da oben" indirekt als ignorant und selbstsüchtig charakterisiert? Zarah Leander. Ihre Leistung wurde förmlich bis heute tot geschwiegen, von ihren Fans einmal abgesehen. Es genügte vielen "da oben" (2), dass sie im Nazi-Deutschland Karriere machte. Schon deshalb wurde sie abqualifiziert. Die gleichen Leute, die so leichtsinnig mit der Wahrheit umgehen, stopfen nun V-Leuten der Neonazis die Taschen voll und lassen es zu, dass sich die NPD damit konsolidiert. Darum wirft der Internet-Schreibtisch, wieder einmal gegen den Trend, einen Blick auf die Wahrheit.
Bruno Balz und Michael Jari; Balz war wegen Homosexualität inhaftiert, wurde von den Nazis gefoltert. Goebbels ließ ihn frei, weil Michael Jari ihn für geforderte Propaganda-Texte benötigte. Es gehe nicht ohne ihn, gab er an, und half seinem Freund, weiterleben zu können. Nach der Freilassung schrieb Balz für den Spielfilm "Die große Liebe" die Lieder "Davon geht die Welt nicht unter" und "Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen". Der Text war mehr als echt.
"Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen", sagte Zarah Leander 1974, "wir haben es so gemeint, es wird wieder Frieden geben, es wird wieder Ruhe geben, es wird wieder etwas zu essen geben, die Menschen werden wieder normal leben können, das haben die Herren, die da oben, die haben`s nicht verstanden, sondern die haben es so ausgelegt, ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen, wir werden die Welt beherrschen, das haben wir aber nicht gemeint." Quelle des Original-Tons: Film-Dokumentation von Jörg Müllner und Ricarda Schlosshan; Hitlers Frauen, Zarah Leander, die Sängerin, Teil 3
Das Wunder, dass geistiges Eigentum des Internet-Schreibtisch vRhein einmal respektiert statt nur immer diebisch verwertet wird, oft als Orientierung für die Korrektur eines irrtümlichen Trends, wird wohl nie geschehen. Eher werden Europa und der Euro untergehen, wenn Deutschland Europa beherrscht, nur damit sich Politiker um Merkel wie Kauder ("in Europa wird jetzt Deutsch gesprochen") selbstherrlich bebauchpinseln können.

(2) 4/Dez/2011
Von "denen da oben" sprach in einer jetzt ausgestrahlten Talkshow mit Markus Lanz auch die Solo-Aktivistin Hanna Poddig. Sie seien eigentlich überflüssig, meinte sie. So weit würde ich nicht gehen, aber ihr sehr entgegenkommen. Über 60 Prozent der Parlamentarier in Deutschland auf Länder- wie Bundes-Ebene sind überflüssig, erzeugen zu viele Schulden, werden nicht gebraucht, zumal zusätzlich das EU-Parlament existiert, das eine Menge Regierungs-Verantwortung abnimmt. Poddig will in keine Partei, weil sie die Bevormundung anderer Menschen ablehnt. Sie lebt erfolgreich eine Eigenverantwortung für ihr eigenes Leben und übernimmt von dieser Basis aus Verantwortung für die Schöpfung, die von "denen da oben" und allen Abhängigen ihrer großteils überflüssigen Politik radikal verletzt wird. Dazu lebt sie spartanisch, ökologisch vernünftig und entfesselt trotzdem Energie für ihre Projekte und ihre Buch-Vorhaben. In allem hat sie viel mit meinem Internet-Schreibtisch vRhein gemeinsam, der allerdings nur mit dem Wort agiert und eine universelle Philosophie und Themen-Vielfalt darbietet. Ich freue mich aber darüber, dass Podding beweist, dass individuelle Verantwortung, die sich einmischt, die sich äußert, möglich und alles andere als sinnlos ist.

Was hilft nun aber Europa, dem Euro, der Welt-Wirtschaft?

Die Antwort ist schlicht: konzertierte Aktionen gegen die Schulden-Krisen der einzelnen Länder. Ein wenig Geld drucken, um der wachsenden Welt-Bevölkerung Rechnung zu tragen, ein wenig stützen, ein wenig Abbau aufgeblähter Staats-Apparate, ein wenig Haushalts-Disziplin, ein wenig Einschränkungen, ein wenig Askese und Sparsamkeit; aber vor allem: Regel-Werke, um das alles gesetzlich zu verankern, mit dem Blick auf das Zurückrudern ausufernder Staats-Ausgaben. Der Euro brachte alles an den Tag, nun schmeißt man ihn dafür nicht weg, sondern schätzt ihn umso mehr.

Der Euro ist wie Papier, auf dem Bilanzen ausgerechnet werden. Schmeißt man das Papier weg und nimmt ein neues, bleiben die Bilanzen die gleichen. Der Nachteil: es muss aber auch alles neu aufgerechnet werden. Der Euro wurde überfrachtet, indem er politisiert wurde. Es geht auch schlanker. Der Euro ist nur ein übergreifendes Zahlungs-Mittel. Er ist da und kann verbessert werden, indem Staats-Schulden abgebaut werden. Es geht hier also um die Korrektur einer falschen Sichtweise in der deutschen  und europäischen Hoch-Politik.

Das Versäumnis der Merkel Regierung ist folgendes: sie macht immer neue und immer mehr Schulden. Sie ruht sich auf den Wirtschafts-Daten aus, die aus dem deutschen Außen-Handel kommen, statt die Zeit zu nutzen und Steuer-Mehreinnahmen für den Schulden-Abbau zu nutzen. Der Kreislauf ist falsch. Die Wirtschaft wirft Mehreinnahmen ab. Sie schafft die Grundlagen für ein AAA-Rating (nicht etwa die Regierung). Die niedrigen Zinsen für deutschen Staats-Anleihen verwendet die Regierung nun aber für mehr und ausufernde Neu-Schulden, da die Zins-Bedingungen günstig sind. Diese Schwäche zeichnet die Kanzlerin aus. Ihre Aufgabe wäre es, mit der Vorbild-Pflicht Deutschlands im Haushalt zu beginnen.

Der zweite Kardinal-Fehler der Merkel-Regierung ist ihr Hochmut, die guten Wirtschafts-Daten seien allein eine deutsche Angelegenheit. Sie werfen sich damit in die Brust. Die guten Daten sind aber eine europäische Angelegenheit, die mit dem moderaten Kurs des Euro zusammenhängen. Wo immer in Europa sich Hoch-Industrie und damit auch ein gutes Polster für den Mittelstand ergeben, ist ganz Europa beteiligt, weil sich der Markt über ganz Europa erstreckt. Mittel und Wege müssen gefunden werden, damit ein Teil der Gewinne in Agrar-Regionen Europas zurück fließen kann, ohne einfach nur Gelder für mögliche Korruption zu überweisen. Gewinne dürfen keine Einbahn-Strasse sein. Wachstum muss die minder gesegneten Gebiete Europas mitnehmen, durch Ausbildungs-Programme, durch Förderung lokaler Traditionen, durch Verlagerung von gesamteuropäischen Universitäten dorthin, aus denen Fachkräfte für das "Hoch-Wachstum" in den Idustriegebieten kommen, durch ländliche Umwelt-Programme, die dort zu Pilot-Programmen werden können, eine Drosselung der Euro-Teuerung in diesen Gebieten bewirken und nebenbei ideale Bedingungen für Rentner erzeugen,  die der Teuerung in den Industrie-Gebieten ausweichen müssen, und so weiter. Darüber hatte ich früher schon geschrieben. Sicherlich finden sich dort noch ein paar mehr Argumente. Alles andere, zum Beispiel Computer-gestützte Simulationen als Grundlage für Hilfen an EU-Länder, die über ihre Verhältnisse gelebt haben, eine notwendige Variable, die den viel zu starren Euro geschmeidig macht, verteilt sich auf meine weiteren Ereignis-Kolumnen.

30/Nov/2011 Gestern schrieb ich: Was hilft nun aber Europa, dem Euro, der Welt-Wirtschaft? Die Antwort ist schlicht: konzertierte Aktionen gegen die Schulden-Krisen der einzelnen Länder, siehe oben. Heute abend wird gemeldet: Gemeinsam gegen die Krise: Zentralbanken in Europa, Nordamerika und Asien starten eine konzertierte Aktion.

Noch stehen die Schulden-Länder mit dem Rücken zur Wand. Zins-Belastungen und Fälligkeits-Termine ihrer Staats-Anleihen holen sie ein. Die Dringlichkeit, Schulden zu vermeiden, zu vermindern und sogar ganz zu bewältigen, predige ich kontinuierlich seit dem 11/Sept/2001, sogar mit fertigen Konzepten. Die nicht hörten sind jetzt die Gejagten, darunter das witzige Kanzler-Huhn Merkel, die ihr Backen-Läppchen über die Augen hochklappen kann, was sonst kein Huhn kann, damit sie nichts sehen kann, wenn sie nur hören muss und Herr Ackermann zum Hühner-Flüsterer wird.


Weiter 7/Dez/2011


Was fehlt dem neuen Euro-Konzept?

Noch einmal will ich meine neue Sicht des Euro von oben voranstellen:
"Richtig wäre nun in dieser Situation, den Euro mental von Europa zu trennen und zu einer offenen Qualitäts-Währung zu machen, die ein implementiertes selbstheilendes Regelwerk hat, zu dem sich Parlamente bekennen müssen, wenn sie teilnehmen. Je nach dem ob eine solche Qualität gelingt, die auch die Staatsschulden durch einen Automatismus reduziert, kann eine solche Währung auch offen sein für die Teilnahme von Nationen außerhalb Europas."
Thorsten Polleit, Chefvolkswirt von Barclays Capital, stützt sich auf den Ökonom und Wirtschafts-Nobelpreisträger Friedrich August von Hayek, und schlägt sogar den Euro in einem freien Währungs-Wettbewerb vor und trennt ihn von den Ländern des Euro-Verbundes noch konsequenter ab. Meine Sicht hat also ein wissenschaftliches Fundament. Kritisch muss daran aber wohl gesehen werden, dass Währung und Währungs-Verbund nicht allein dem Markt gehören dürfen, sondern einem gemeinsamen Regelwerk verplichtet werden müssen, um die Qualität der Währung zu sichern. Erst danach sollte, wenn überhaupt, ein Schritt zu einem freien Wettbewerb gewagt werden. Der Hintergrund einer Währung muss stimmen. Dann wird sie sich auch im freien Wettbewerb behaupten.

Daher falle ich trotz Polleit auf meine eigene Sicht zurück. Erfreulich ist, dass Deutschland und Frankreich dieses Regelwerk nun versuchen und eine automatische Schuldenbremse vertraglich implementieren wollen. Wird sie nicht eingehalten, wird mit angepasstem Entzug von Hilfen und Stützen aus Brüssel gedroht. Die Drohung darf aber nicht das einzige Mittel bleiben, um die anderen EU-Länder von der Änderung der Verträge zu überzeugen. Drohung ist nie wirklich gut.

Was fehlt also in den Überlegungen, die am Freitag, den 9/Dez/2011 vorgetragen werden sollen? Ich müsste in meinen Texten kramen, denn irgendwo steht es: Das Bestrafungs-Prinzip ist schlecht, das Belohnungs-Prinzip ist gut. Es fehlt das Belohnungs-Prinzip, Belohnungen für besonders gute Schritte einer Gesundung der Staats-Finanzen eines Landes. Deutschland könnte eine solche noch nicht erhoffen, da Kanzlerin Merkel mit der Gesundung noch gar nicht begonnen hat, sondern wacker das Mehrschulden-Prinzip verfolgt, weil deutsche Staatsanleihen noch gefragt sind. Eine Warnung amerikanischer Rating-Agenturen, auch Deutschland könnte bald das Trippel-A einbüßen, wenn die Gesundung nicht einsetzt, verpuffte. Arrogant verwies Finanzminister Schäuble auf die allgemeine Unsicherheit der Euro-Zone, Deutschland sei also gar nicht gemeint. Deutschland ist aber genau gemeint.

Ein Beispiel mag das Belohnungs-Prinzip verdeutlichen. Krankenkassen haben längst damit begonnen, Risiko-Zuschläge von Mitgliedern zu fordern, die nicht gesund leben, rauchen, trinken oder dergleichen. Damit erhöhen sie die Krankenkassen-Beiträge, weiter gar nichts. Sie freuen sich darüber, wenn in Talk-Shows solche Erhöhungen akzeptiert werden, weil Vernünftige Unvernünftige sonst unverhältnismäßig aushalten müssen. Wieder verhält sich der Bürger mehr als dumm, merkt nicht, dass er geschröpft wird und akzeptiert. Richtig wäre, wenn auf der anderen Seite bewusstes und erfolgreich gesundes Leben durch Senkung der Kranken-Kassen-Beiträge belohnt werden würde. Die Krankenkassen hätten dann insgesamt aufgerechnet zwar keine Beitrags-Erhöhung, aber eine Gesundungs-Dynamik mit Hilfe des Belohnungs-Prinzips geschaffen. Daran sind sie aber nicht interessiert, sie sind an einem zunehmendem Krankheits-Pegel interessiert, weil erst dann der Rubel rollt, für alle, die Krankenkassen, die Krankenhäuser, die Ärzte. Hier läuft etwas falsch, weil in den Krankenkassen Partei-Bonzen auf lukrativen Posten sitzen, und Parteien zerstören alles, was sachlich eigentlich repariert gehört.

Eine automatische Schuldenbremse, automatische Rückzahlung von Schulden, automatische Regeln in Verträgen der Euro-Länder wären sachlich begründet. Sachliche Priorität besiegt dann Partei-Politik, missverstandene Demokratie. So ist es richtig. Angenommen, die Euro-Länder können sich am Freitag auf ein solches sachlich gebotenes Regelwerk gegen Partei-Egoismus einigen, z. B. dem ungarischen Partei-Einspruch nüchterne Fach-Arbeit entgegen setzen, dann wäre der Euro wieder ein Währung, und diese wäre qualitativ besser als zuvor. Dann wäre der Euro nicht mehr Sekunden-Kleber für Europa-Phantasten. Europa stärkt sich aufgrund seiner Kultur und wirtschaftlichen Phantasie mit oder ohne Euro, mit oder ohne Euro-Bonds. Europa stärkt sich durch jede neue Generation, die auf europäischen Hochschulen und Universitäten studiert, durch qualitativ gutes Handwerk und durch den Erfindungs-Reichtum, durch die Kraft seiner Bewohner auf dem Sockel reicher Traditionen.

Ein sachlich klug angehobener Qualitäts-Euro, mit disziplinierten Volkswirtschaften im Hintergrund, wäre Anreiz für die übrigen EU-Länder, die noch nicht dem Euro-Verbund angehören, beizutreten. Sogar Staaten außerhalb Europa sollten sich dem Regelwerk vertraglich verpflichten können. Es muss aber nun geschaffen werden, jetzt! 8/Dez/2011: Na, na, diesen Ausruf nehme ich zurück. 27 EU-Länder sind nicht so einfach unter einen Hut zu bringen. Verträge zu ändern oder zu ergänzen dürfte nicht einfach sein. Am Ende bleibt es beim "herrenlosen" Euro, der allein aufgrund seiner Masse schwabert und an Charakter verliert bis er krepiert.

Wie kann man den "herrenlosen" und rund um den Globus "schwabernden" charakterlosen, überschuldeten und missbrauchten Euro verbessern? (8/Dez/2011)

Meine Überschrift ist nicht gerade ein Kompliment. Die alte Frage, wie sich sachliche Erfordernis gegen "demokratische" Zerstörung behaupten kann, stellt sich auch hier wieder. Vernunft gegen demokratisches Chaos, wer obsiegt? Wenn es um Geld geht, sind Kräfte am Werk, die alle negativen Eigenschaften des Menschen zu einem nahezu unbesiegbaren Kraftpaket bündeln. In diesem Kraftpaket geht es um Sein oder Nichtsein. Hinter Schaukämpfen um Leben oder Tod verstecken sich die Drahtzieher der Macht. Sie kennen nur den einen Satz: Geld ist Macht, viel Geld gewaltige Macht, gewaltiger Einfluss, Vorteil, Prestige, Zeitgewinn, Luxus und Genuss, egal ob gepumpt. Die Angst um´s Geld könnte die Gierigen zu Rettern machen, wenn es nicht anders geht.(1)

Wenn also der gierige Teufel auf den Euro gesetzt hat, wie verhält er sich, wenn ihm die Macht abhanden zu kommen droht? Kann er den Euro retten, wenn das DDR-Engelchen Angela Merkel es nicht kann?

(1) 9/Dez/2011
Spiegel Online: Die grundsätzliche Einigung auf einen neuen Haushaltspakt für die Euro-Länder war schnell erzielt. Schon vor Mitternacht drangen die ersten Nachrichten aus dem Verhandlungssaal im Brüsseler EU-Ratsgebäude, dass alle 27 EU-Regierungschefs den deutsch-französischen Vorschlägen für eine Fiskalunion folgen wollten. Damit ist entschieden, dass alle Euro-Länder künftig eine gesetzlich verankerte Schuldenbremse haben und Defizitsünder automatisch mit Sanktionen bestraft werden.
Geahnt hatte ich es ja schon: Angst und Gier überwiegen so sehr, dass alle 27 Mitglieds-Staaten der EU schnell versicherten, die Bedingungen für eine Fiskal-Union grundsätzlich zu akzeptieren. Um die vertraglichen Konsequenzen wird sich nun gezankt, denn: die Gier als solche nach Beute ohne viel Mühe und Verpflichtungen hat Attribute, die z. B. an den Motiven beispielsweise der britischen Posträuber um Ronald Arthur Biggs, die am 8. August 1963 bei der Bridego-Eisenbahnbrücke in Ledburn den königlichen Postzug von Glasgow nach London überfielen und 2,63 Millionen Pfund erbeuteten, abstudiert werden können. Die Briten sind den Franzosen in diesen und auch in anderen Dingen immer einen kleinen Schritt voraus. Der große Unterschied: England ist von Meer umgeben, Frankreich nur so halb. Die Seeluft beflügelt die männliche Libido, was es auch heißen mag, somit die Lust am Widerspruch, wenn Freiheit und Genüsse gefährdet sind.


10/Dez/2011

Die ganze Kolumne mit allen Ergänzungen hat sich zu einer Art Protokoll der Schulden-Krise entwickelt, in das die mordende Neonazi-Szene ungebeten hinein brach. Ein Rückblick auf Zarah Leander reklamiert Menschlichkeit im Kontrast zur nazistischen Unmenschlichkeit. Wie kann eine BRD derartige Staatsschulden anhäufen und trotzdem über V-Leute Millionen in die Finanzierung der Neonazis pumpen? Fehlt wieder eine Zarah Leander, die "eine diametral gegen die Nazis abgesetzte Welt aufbaute, der sich niemand entziehen konnte, weil sie echt und originär menschlich war" (vRhein)? Diese Menschlichkeit fehlt auch, wenn ein Staat seine Bürger und folgende Generationen mit Schulden und Verschwendung belastet. Denn Privat-Schulden häufen sich und Verarmung verbreitet sich in unteren Schichten, wenn sich der Staat Schulden-Dienste aufzwingen lässt und Finanzierung auf Gläubiger-Banken verlagert anstatt auf existenzielle Förderung seiner Bürger, seiner Kultur, seiner Lehre, Forschung und Erziehung.

Ein Blick auf die Ergebnisse des Euro-Krisen-Gipfels von gestern. Vorläufig haben wir eine Spaltung Europas und ein verdrängtes britisches Königreich. Die kontinentale Presse geißelt die britische Skepsis. Dem halte ich entgegen, dass Europa insgesamt froh sein kann, wenn intern eine sachliche Opposition besteht, die Cameron vertritt. Das Merkozy-Europa (die Dominanz Sarkozy und Merkel) konnte nicht überzeugen, weil Nicht-Euro-Staaten der EU mit eigener Währung wesentlich weniger Schulden angehäuft haben und die Lebenshaltungs-Kosten niedriger halten konnten als die Euro-Staaten, die nun einen logischen Nachholbedarf haben und sich irgendwie einigen müssen, weil ihnen die Probleme über den Kopf wachsen.

Cameron erinnert daran, dass Europa aus 27 (neuerdings 28) Staaten einschließlich Großbritannien besteht, auch wenn unterschiedliche Auffassungen hinsichtlich der Währungen bestehen. Dem Duo "Merkozy" ist es nicht gelungen, an der Gesamtheit einschließlich der Briten definitiv festzuhalten und die Währungs-Probleme als reine fiskalische Aufgabe darzustellen. Sie verknüpfen Europa mit ihrem bisherigen Fehlverhalten, begonnen mit einer völlig überproportionierten Banken-Rettung während der vorausgehenden Banken-Krise, ein Versagen. Involvierte Politiker in Städten, Gemeinden und im Bund benutzten u. a. Landesbanken, um fieberhaft Roulett zu spielen - bis zum Crash. Verheimlichte Wirtschafts-Kriminalität mit dem Roulett-Einsatz von Steuergeldern steht hinter allem heutigen Getue. Halber Absatz am 12/Dez/2011 ergänzt.

Die jetzt erst begonnene "Fiskal-Union" für den Euro kommt spät, soll massenweise zerbrochenes Porzellan zusammenkleben und ist noch lange nicht ausgereift, auch wenn die Richtung stimmt. Allerdings fehlen noch so einige Punkte, die ich oben ansprach, weil die Bruchlandung der Politiker mit den Bergen zerbrochenen Porzellans nichts anderes übrig lässt.

  • Der Übergang vom Bestrafungs-Prinzip in ein Belohnungs-Prinzip nach eingehender Prüfung der objektiven Fakten. 
  • Die Beschränkung des Euro auf eine sachliche und auch offene Qualitäts-Währung, die ihre Schulden abbaut. Der Terminus "Stabilitäts-Union" ist irreführend, weil Währung und Europa zu sehr miteinander verklebt werden und die Stabilität der Schulden-Dienste an Banken und sonstige Gläubiger nicht das Ziel sein darf. Die Ergebnisse der Euro-Gipfels definieren aber ausgerechnet dieses Ziel, auch indem betont wird, dass ein Schulden-Schnitt wie für Griechenland zukünftig ausgeschlossen wird. Damit hat sich die Banken-interne Auffassung von Josef Ackermann durchgesetzt, der den bequemen und lukrativen status quo im Banken-Interesse aufrecht erhalten will, während eine "Qualitäts-Währung" den Schuldendienst abbaut und die Banken in dieser Hinsicht zunehmend obsolet macht. Staatlicher Schuldendienst an Gläubiger, Banken etc., wirkt sich wie eine indirekte riesige Steuer-Erhöhung für die Bürger aus.
  • Die allmähliche Reduzierung von Staats-Schulden durch einen implementierten Automatismus im Regelwerk. Bisher beschränkt sich der angestrebte Automatismus auf eine Bremse gegen Neuverschuldung.
  • Die völlig falsche Sichtweise auf Europa durch die Brille fiskalischen Fehlverhaltens. Die Sichtweise auf die kulturellen und universellen Stärken Europas fehlt.
  • Eine Flexibilisierung von unterschiedlichen Wertungen des einen Euro in seinen Mitglieds-Ländern. Bisher ist der Euro starr. Und trotzdem gibt es das Phänomen der Über- und Unterbewertung. Deutschland ist Euro-unterbewertet und exportiert deshalb weltmeisterlich. Griechenland ist Euro-überbewertet und füttert einen chaotischen und unprofessionellen korrupten Staats-Apparat überproportional ohne dazugehörige Wirtschafts-Leistung, Euro-Schulden egal was.
  • Eine objektive Computer-Simulation der Leistungs-Kraft der einzelnen Euro-Länder, um Konsequenzen aus dem Phänomen der Über- und Unterbewertung des Euro ziehen zu können. Das heißt im Klartext: die Staatsausgaben müssen der Leistung angeglichen werden, Staats-Gehälter, Pensionen etc. dürfen sich nicht an unterbewerteten Euro-Zonen orientieren, weil die Bilanz dann aus den Fugen gerät. 
  • Eine objektive Computer-Simulation der Ab- oder Aufwertung im Falle der Wiedereinführung der ehemaligen Landes-Währung. Daran können die Hilfen aus Brüssel bemessen werden, die ein Land für seinen Staatsapparat und seinen Schuldendienst beanspruchen kann.
  • Eine Förderung der Wirtschafts-Kraft verschuldeter Länder am Staat vorbei, direkt an selbständige Initiativen. Während überhöhte Staatsausgaben eines ausufernden Staats-Apparates an einen überbewerteten Euro gebunden sind und an einen niedriger bewerteten Euro gebunden werden müssen, darf die freie selbständige Wirtschaft getrost von einem weltweiten Eurokurs profitieren, der täglich austariert wird. Immer muss zwischen Staatsapparat und freier Wirtschaft eines Landes unterschieden werden. Der Staatsapparat muss gedrosselt, die Wirtschaft gefördert werden.
  • Eine viel bessere Bewertung der Kultur aller europäischen "Provinzen", die fiskalisch am Rand stehen. Dazu hatte ich oben einige Vorschläge gemacht, wie man fördern und erhalten kann. Dieses Bewusstsein fördert zugleich die erstrebenswerte Eigenständigkeit ganzer Länder, die ein historisches Erbe haben (2). Fiskal-Union gut und schön, Kultur-Patriotismus, wie er in der "Nation-Hymne" Deutschlands zum Ausdruck kommt, auch gut und auch schön, so könnte eine Losung lauten. Österreich geht mit gutem (?) Beispiel voran.
(2) 12/Dez/2011 Wie sehr um das historische Erbe zum Beispiel in der Denkmalpflege gerungen wurde, zeigen zwei lesenswerte Vorträge von Prof. Dr. Tilman Breuer. Er schildert die Zweifel im Ringen nach Wahrheit, nach den geistigen Hintergründen geschichtlicher Objekte, und er schildert die Würde, die in ihnen verborgen sein kann. Sehr selten ist im Internet ein Text zu lesen wie dieser, der wirklich in die Tiefe geht.
Hochkultur, besonders aus der Tradition der 20er Jahre, hat es auch während der Nazi-Zeit gegeben. Sie als Weizen vom Spreu der National-Sozialisten zu trennen, das ist noch nicht so recht gelungen. Auch hier ist die Wahrheit-Suche der Würde des Menschen verpflichtet. Fiskal-Kultur ist beileibe nicht die einzige, um die wir uns kümmern müssen.


27/Jan/2012

Europa braucht den britischen Premier David Cameron dringend. Er wirkt als Katalysator der Argumente und separiert, was eventuell verhandelbar ist. Die Finanz-Transaktionssteuer kann eine solche Verhandlung-Position sein. Die Euro-Länder sollten darauf verzichten, dafür aber die gegenwärtige Linie der deutschen Kanzlerin geduldig und konsequent weiter führen.
In einem Interview mit mehreren europäischen Zeitungen kündigte Merkel an, dass der Gipfel vor allem über Arbeitsplätze und Wachstum debattieren werde. Sparen allein reiche nicht, um die Krise zu überwinden. Auch die Konjunktur in den Krisenländern müsse angeschoben werden.
Diese Linie entspricht meinen Forderungen von oben. Ich empfehle, die Harmonie in ihnen zu erkennen und sie immer wieder gewissenhaft zu studieren. Premier Cameron hat nämlich die Chancen der Euro-Staaten nicht erkannt. Sie müssen durch ein Tal der Tränen. Wenn aber gleichzeitig Beschäftigung und Umwelt-bewusstes Wachstum stimuliert werden, die Angst verschwindet, auch die Banken in die Risiko-Pflicht zu nehmen und der Sparwille trotzdem nicht verweichlicht wird, dann geht es später aufwärts, auch mit manchem Euro-Staat, der jetzt noch in starken Schwierigkeiten steckt. Griechenland könnte zu einem abschreckenden Beispiel werden, das einen Domino-Effekt verhindert. Immer wenn die Stimmung gegen neue Griechenland-Milliarden zu kippen droht, erscheint auch Herr Ackermann im Medien-Bild, diesmal im Outlook der Protestbewegung gegen Banken, um Steuergelder statt Abschreibungen heraus zu kitzeln und die Banken-Risiken aufkosten der Allgemeinheit zu verkleinern. Die weitere "Rettung" Griechenland macht jedoch keinen Sinn und ist auch nicht mehr zu verantworten. Eine totale Kontrolle von außen würde die freiheitliche Grundordnung Europas vernichten und David Cameron in seiner berechtigten Kritik bestärken.

29/Jan/12: Allerdings halte ich die Weigerung Griechenlands, eine zeitlich begrenzte kompetente und mit entscheidenden Rechten ausgestattete kommissarische Hilfe aus Brüssel anzunehmen, auch entlarvend. Die verantwortlichen Griechen sehen sich mit einer zwingenden Entlarvung konfrontiert und wehren sich mit Händen und Füßen. Dieser Vorgang kann als Muster für die anderen europäischen Schulden-Staaten einschließlich Deutschland gesehen werden, die noch nicht in diese zwingende Lage gekommen sind und noch verheimlichen können. Die griechische Passivität enthält also ein Muster der Entlarvung auch für andere europäische Schulden-Staaten. Sollte die griechische Verweigerung anhalten, muss die nächste wieder dramatisch erhöhte Hilfe-Tranche nicht ausgezahlt werden. Griechenland wäre dann auf sich selbst gestellt, hätte seine Souveränität im Staats-Bankrott gewahrt. Kein so großer Beinbruch für die Gemeinschaft, eher ein Schritt zur allgemeinen Gesundung durch strukturelle und automatisch weiter verstärkte Haushalt-Disziplin. Worum geht es mit einem Wort? Es geht darum, die versteckten skrupellosen Ansprüche bisheriger Profiteure ausufernder Schuldenwirtschaft zu entlarven, zu drosseln und die Bevölkerung trotzdem zu schonen und der Arbeitslosigkeit entgegen zu wirken.

Rückwirkende Steuergerechtigkeit, Straffung staatlicher Verwaltungen, Rationalisierungen und Phantasie für neue Arbeit im großen Stil, daneben das Zuckerbrot dosierter knapper Hilfen, das alles wird an Großbritannien vorbei gehen. Europa geht, getrieben von Schulden, Zinsen und Ratings, durch ein Tal der Tränen, aber auch der Gesundung, und David Cameron schaut nur zu, weil allein die Verhinderung der Finanz-Transaktionssteuer sein Denken beherrscht.




30/Jan/2012 Bettler Griechenland

Bettelt oder betrügt Griechenland? Warum helfen die griechischen Oligarchen nicht? Diejenigen, die ihren Super-Reichtum vorbei an Steuern und Abgaben ergatterten? Warum müssen dafür europäische Steuerzahler gerade stehen? Ist die dauernde Hilfe als Fass ohne Boden würdelos? In welche Kanäle flossen die Hilfs-Milliarden? Warum will sich Griechenland nicht kontrollieren lassen und schiebt nationale Souveränität vor? Warum fordern Fachleute der EU Griechenland auf, Hilfen zuerst zur Schulden-Tilgung einzusetzen? War es nicht so? Haben wieder Oligarchen profitiert?

Ein Stimmung-Umschwung breitet sich aus. Wenn aber Griechenland freiwillig zur Drachme zurückkehren würde, was passiert dann mit der Bevölkerung? Kann sich Griechenland dann weitgehend selbst versorgen? Müssen Bürger auf viele Konsum-Wünsche verzichten? Können sie ihren finanziellen Verpflichtungen nachkommen oder folgen dem staatlichen Konkurs Wellen von privaten Konkursen? Schon sterben die Geschäfte, trotz der vielen Hilfen.

Viele der Fragen kann nur die Realität beantworten. Künstliche Realität, das Aufpumpen von Gummi-Reifen mit Löchern, die nicht geflickt werden, kann diese Fragen jedenfalls nicht beantworten. Der Traum von Hilfen, die helfen, ist nur Träumerei. Wann wird Griechenland auf eine realistische Ebene gestellt?

Wenn Griechenland weder Schulden-Dienste noch Gehälter mehr bedienen kann, die Rezension dadurch inflationär beschleunigt wird, kann Europa zusehen und passiv bleiben, während die Bevölkerung abwelkt und Oligarchen wie Betrüger dankend abwinken? Auch der Internet-Schreibtisch vRhein muss dann passen, ist erst einmal ratlos.

Barack Obama führt nun direkte Hilfen für ärmere und Hypotheken-geplagte Familien mit Immobilien ein. Die Hilfen finden die Bedürftigen in Not an den Banken vorbei. Solche Modell direkten Eingreifens hatte ich in verschiedenen Variationen immer wieder konzipiert. Wie würde die EU in Not geratenen griechischen Familien auf direktem Wege helfen können? Dies zu organisieren wäre Aufgabe von Fachleuten, die dafür bezahlt werden. Die EU hat genug Personal. Der erste Schritt wäre also, Griechenland sich selbst zu überlassen und keine Milliarden mehr zur vagen Verfügung zu stellen. Der zweite Schritt wäre aber, die griechische Bevölkerung, wenn sie dadurch zwangsläufig in Not gerät, solidarisch als Europäer zu sehen, denen direkt geholfen werden muss.


"Der Traum von Hilfen, die helfen, ist nur Träumerei"

... schrieb ich oben 3:30 GMT+1 - und schon titelt Spiegel-Online, ein paar Stunden hinterher zur Euro-Krise: "Träum weiter, Deutschland!" Das Ideen-Plagiat ist deshalb bedeutsam, weil bisher noch niemand auf weiter Flur von politischer Träumerei sprach, einer sehr sehr teuren Träumerei, meine ich. Das zutreffende Wort fiel auch in Talk-Shows nicht, im Gegenteil: Kanzlerin Merkel wurde in letzter Zeit von nahezu  allen Seiten als realistische Führung-Figur Europas über den grünen Klee gelobt. Gegen ein Zusammenwirken habe ich ja nichts; aber Kinder, so geht es nicht, da der Internet-Schreibtisch vRhein nun schon wieder eine Gedanken-Wende herbeiführt und weder durch Erwähnung, noch durch ein noch so kleines Maß an Beteiligung vom Spiegel honoriert wird.


micha vRhein zitiert Spiegel-Online Titel - umgekehrt wäre es richtig, pardon, die zeitliche Reihenfolge entscheidet

Kanzlerin Merkel nutzt schnelle Internet-Beratung, wenn diese unabhängig, goldrichtig und von ihr nicht beauftragt ist. Damit hat sie großen Erfolg, solange sie sich genau im Rahmen bewegt, der oben vom Internet-Schreibtisch vRhein vorgegeben wurde. Dieser Rahmen hat das Potential für weitere Vertiefung. Er hat den gesuchten ethischen Hintergrund. Er enthält eine Art Harmonie der Argumente. Bereits die vorgegebene Linie der Agenda auch ohne Vertiefung beschert K Merkel die Sicherheit und Führung-Kraft, die allenthalben bewundert wird. Das Potential reicht noch für eine ganze Weile. Setzt meine nicht honorierte "Beratung" aus, entsteht in der Hoch-Politik um Merkel eigenartige Unsicherheit. Diese hatte ich bereits zweimal festgestellt. Verlässt die Agenda den gesteckten Rahmen und macht sich im Schlepptau professoralen Wissens selbständig, kommt es zu einer schwerwiegenden Einbuße, so auch hier:
Online-Spiegel vermeldet: Doch ganz zufrieden kann Merkel nicht sein. Denn sie hat an diesem Montag alle Hände voll zu tun, einen strategisch ungeschickten Vorstoß des Bundesfinanzministeriums zu neutralisieren. Am Freitag hatte die "Financial Times" unter Berufung auf ein internes Ministeriumspapier berichtet, Deutschland wolle einen EU-Sparkommissar nach Athen schicken, der die griechische Haushaltspolitik überwachen sollte.
Diese Fremdeinwirkung hatte ich oben zwar abgefedert und beschrieben, wie der Fehler vielleicht nutzbar gemacht werden kann, das Kind "Kommissar" war aber in den Brunnen gefallen und wird als ertrunkene Seele geisterhaften Schaden verbreiten.


2/Febr/2012 2:25 GMT+7


Die Reise der Kanzlerin nach China hebt sie auf die Ebene einer Präsidentin Europas. Vorher war der Stabilität-Pakt von 25 EU-Staaten, auch solchen ohne Euro, beschlossen worden. Der Zeitpunkt war nun richtig. Den vorherigen falschen hatte ich kritisiert. Überhaupt die Idee, nun mit Stabilität-Ergebnissen nach China zu reisen und um Investitions-Bereitschaft zu werben, kam von BK Merkel selbst, vermute ich einmal, diesmal nicht von mir.




4/Febr/2012


Der China-Besuch der Kanzlerin stand zunächst unter einem negativem Vorzeichen. Darum hätte ich an ihrer Stelle gewartet, bis sich ein anderer besserer Anlass ergeben hätte. Sie reiste nach China mit einem Schulranzen voller angeblich erledigter Aufgaben und selbst gegebener guter Zensuren. Der Widerspruch in China war sachlich korrekt und zurückhaltend. Zu offensichtlich war die Absicht, China um Hilfe für die Stabilität-Instrumentarien Europas zu bitten. Schon das Ansinnen und die katastrophale Lage einiger Euro-Schulden-Länder musste verdächtig sein. Höflich, wie die Chinesen sind, blieben die hohen Gespräch-Partner Merkels bei vage positiven unverbindlichen Floskeln. Diese wurden von der Kanzlerin am Ende fast in konkrete Zusagen umgewandelt, ein Fehler. Hinsichtlich der Menschen-Rechte in China fand Kanzlerin Merkel indessen professionelle Worte, die nicht verletzten, sondern positive Entwicklung-Möglichkeiten der Gesellschaft bei mehr Toleranz heraus stellten. China ist festgefahren, ist in seinem eigenen System gefangen. Dem Land zu helfen, da heraus zu kommen, geht nur in Ansätzen und im Schnecken-Tempo.

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