Mittwoch, 30. Dezember 2009

Entschuldigung, liebe Eltern, eure süssen Kinder waren wunderbar, ganz herzig!



Die Babys haben ihren Fototermin offenbar gut überstanden. Die erste Erwähnung, ein kleines Dankeschön, gebührt erst einmal den Eltern. Ihre Kinder sind schließlich keine Objekte. Auch Medien-Kultur muss dann und wann in die Kritik. Im Spiegel-Online Artikel, aus dem das Bildzitat stammt, fand sich keine solche Erwähnung. - Oder sind die Kinder digital zusammen-geschustert worden? Das bekomme ich heute, am 31.12.09, eineinhalb Stunden vor Mitternacht, nicht mehr heraus. Den kleinen Nachtrag mit meinem Zweifel nehme ich zum Anlass, meinen Lesern ein gutes Neues Jahr 2010 zu wünschen.

Nehmen wir einmal an, dass alle Kinder echt und deutsch sind, einen deutschen Pass haben. Dann sind sie gleich hoch verschuldet - die Staats-Schulden, wir wissen ja.

Nehmen wir einmal an, da wir in einer globalen Welt leben, dass ein Teil der Kinder im Ausland geboren wurde. Diese Kinder bekamen einen deutschen Baby-Pass, wenn ein Elternteil deutsch ist und in Deutschland gemeldet ist. Sollten beide Eltern vorwiegend im Ausland leben und den deutschen Wohnsitz nur sporadisch nutzen, dann wird den Kindern aus solchen Mischehen das Kindergeld aus Deutschland verweigert, obwohl diese Kinder einen deutschen Pass haben, also Deutsche sind.

Nicht der Pass ist enscheidend für die Kinder-Unterstützung, sondern der Aufenthalt. Die deutschen Behörden schauen durch das Schlüssel-Loch. Ist die betreffende Wohnung in Deutschland leer, ist niemand da, dann wird Verdacht geschöpft. Dann weilt die Familie möglicherweise überwiegend im Ausland, wird vermutet, trotz Wohnsitz in Deutschland. Dann wird das Kindergeld gestrichen. Andere Länder richten sich nach dem Pass. Sie zahlen ihren kleinen Staatsbürgern das gesetzliche Kindergeld, egal wo sie im Moment leben. Sie berücksichtigen, dass Staatszugehörigkeit auch global gelebt wird. Die Lebensumstände werden den Eltern überlassen. Diese Länder lassen im Gegensatz zu Deutschland keinen ihrer Staatsbürger im Stich.

Wenn wir den Pass eines Kleinkindes aus einer solchen Mischehe anschauen und "Bundesrepublik Deutschland" lesen, dann ist eines klar: die Staats-Schulden werden dem Kind anteilmäßig aufgehalst, Vorteile der Staatszugehörigkeit hat es dagegen nicht. Oft fehlt solchen Eltern im Ausland das Kindergeld, der entscheidende Zuschuss, um mehr Aufenthalte in Deutschland zu planen und das Kind auf natürliche Weise Deutsch, die Mutter- oder Vater-Sprache, lernen zu lassen.


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